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Thilo Sarrazin: Verdienter Aktivist der sozialdemokratischen Arbeit

 
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Es gibt auf der Welt Menschen, die kein Blatt vor dem Mund nehmen, die die Mächtigen angreifen, Menschen mit dem Mut, Tacheles zu reden. Menschen, die uns täglich daran erinnern, was Demokratie heißt.

Und wenn solche Menschen hörbar werden, ist Thilo Sarrazin drauf und dran, die Gegendarstellung vorzutragen.

Nicht, daß er nicht ab und zu mal aus Versehen die Wahrheit sagen würde. Neulich hat er z.B. zum besten gegeben, daß das Kernproblem Berlins die überflüssige Bevölkerung sei. Wahr ist daran, daß der Kapitalismus nichts so gern produziert wie Wegwerfmenschen, die in der Produktion nicht benötigt werden und für den Konsum uninteressant sind.

Man könnte meinen, das darf es in einer Gesellschaft, in der die Menschenwürde angeblich das Höchste ist, überhaupt nicht geben. Und das sieht der Chefidealist der SPD genau so. Er findet, das gehört abgeschafft.

Die Menschen, sollte das heißen. Das System darf gern bleiben.

Ist ja auch eine Lösung. Eine endgültige sogar.

Nicht, daß der Sarrazin etwas gegen die wachsende Unterschicht hätte. Das spektakuläre Wachstum hat sie schließlich auch ihm zu verdanken.

Und um väterlichen Rat für die Sprößlinge seiner Politik ist unser lieber Onkel Thilo nie verlegen.

Arme, sagt der Sarrazin, haben eine regelrechte Phobie vor Kälte. Echt, hat er mal im Tagesspiegel gelesen. Wie können die aber mit dieser eigenartigen Faible klarkommen, wo die Heizkosten so hoch sind, und noch dazu im arschkalten Berlin?

Mäntel. Die sollen zu Hause Mäntel tragen! Da muß man erst drauf kommen. Mäntel. Aber die kosten ja um die 80 Euro. Da geht so ein Angehöriger der hungernahen Schichten 2 Wochen für arbeiten, solange er nicht zwischendurch mal essen oder BVG fahren muß.

Ist doch kein Problem, sagt der liebe Herr Sarrazin. Als Student habe er mal von nem Appel und ’n Ei gelebt. Das sei gar nicht schwierig.

Als Student vor 40 Jahren, oder als vierköpfige Familie in Pankow hat man’s eben gut. Leider hat der Sarrazin kein solches Glück. Der ist nämlich Vorstandsmitglied bei der Bundesbank, und von seinem Gehalt kommt er auch nicht so ohne weiteres um die Runden.

Und wird dafür auch noch von der Staatsanwaltschaft diskriminiert! Wenn so eine Prekaristokratin mal etwas Brot klaut, kann das Verfahren wegen geringer Schuld eingestellt werden. Wenn aber der Sarrazin dasselbe macht, nur halt in etwas größerem Umfang – jedem nach seinen Bedürfnissen! – schreit die Staatsanwaltschaft ganz diskret und unauffällig nach seinem Kopf.

Verstehen diese Klassenjustitiare wirklich nicht, daß er seinem eigenen Rat nicht folgen kann? Seinen Gürtel kann er doch unmöglich enger um den Hals schnallen. Dann fiele ihm die Hose runter, und da hätte nun wirklich keiner was von.

Die mobilen, flexiblen SPD-Wähler

Bei den Überbleibseln der SPD-Wählerschaft scheint Brecht wieder Schule zu machen. Wo ich auch hinhöre, wollen die das Volk auflösen und ein neues wählen.

Dabei ist das noch leicht untertrieben. Die Vertrauensfrage haben die nicht nur gestellt, sondern gleich beantwortet. „Die Deutschen sind zu blöd! Die sind zu faul! Den Schweinen geht es noch immer zu gut!“

Der SPD kann man viel vorwerfen. Dummheit, Dreistigkeit, Verlogenheit, Korruption, Inkompetenz, keine Sozialdemokraten zu sein, Hartz IV, Afghanistan, Steuergeschenke an Großkonzerne, Noske, Müntefering, Schröder, Steinmeier, Beck, Clement, Schily…boah, da kann man ja sehr leicht den Faden verlieren bei der Riesenauswahl an Vorwerfbarem. Aber Inkonsequenz? Niemals!

Daß die jetzt über die Wähler herziehen, weil sie sonst wen gewählt haben oder gar nicht erst hingegangen sind, ist völlig konsequent. Das ist sozialdemokratische Logik. Es gehört ja zur altehrwürdigen Tradition der SPD, Scheiße zu bauen und dann diejenigen zu beschimpfen, die die Konsequenzen ziehen. Die stehn auf dem Schulhof, schlagen alle andern zusammen, und beklagen sich dann, daß alle so fies sind und nicht mehr mit ihnen spielen wollen!

Die Wähler sind zu blöd? Soviel Erfolg hatte ihre Bildungsreform auch wieder nicht. Zwar hat die SPD die 5%-Hürde überwunden, was nicht gerade für die Intelligenz einiger Wähler spricht, aber immerhin hat sie nur dann über 20% bekommen, wenn man die 29%, die gar nicht falten gegangen sind, außen vor läßt. Sie habens auf ganze 16,33% gebracht. Die FDP bemüht sich immer noch um die Verwirklichung vom Projekt 18, und die SPD ist gleich um zwei Prozentpunkte dran vorbei! Zwar von der anderen Richtung, aber immerhin.

Nein, wenn schon, sind die Deutschen nicht blöd genug. Immerhin haben die trotz allem genügend Gehirnzellen, um zu merken, wer seit 11 Jahren in der Regierung sitzt. Seit Jahren predigen die führenden Asozialdemokraten der BRD Mobilität und Flexibilität, und leben das sogar noch vor, indem sie rot flaggen, schwarz regieren und mit rasanter Geschwindigkeit aus NRW verschwinden!

Und jetzt, fassen die neuen Parolen allmählich Fuß unter den Wählern. Die bringen sogar genügend Mobilität und Flexibilität auf, um denen aus dem Weg zu gehen, die ihnen seit 11 Jahren täglich, systematisch und noch dazu mit einem fetten Grinsen im Gesicht Arschtritte verpassen. Und wie reagieren die Sozen drauf? Sie jammern schon wieder!

Es gibt ja Leute, denen kann nie etwas recht sein.

Das will ich einfach mal im Voraus bedauert haben

Im
internationalen bewaffneten Friedenscampingeinsatz in Afghanistan (Woodstock,
aber halt mit Panzern und Splitterbomben) hat es unerklärlicherweise schon
wieder Tote gegeben. Und schon hat sich Merkels Sprachzentrum auf
Kader-Loth-Modus umgeschaltet.

 

„Wenn es zivile
Opfer gegeben hat, dann werde ich das natürlich zutiefst bedauern.“

Das ist die
Merkel als Landesmutter. Sie will dem Kindlein den Spaß an der Legende nicht
verderben. Das wäre eigentlich auch noch liebenswürdig, wenn das Kindlein nicht
schon 20 wäre und längst wüßte, daß das nicht der Weihnachtsmann, sondern der
Kohl auf Schwarzgeldversteckaktion war.

Natürlich hat es
zivile Opfer gegeben. Es gibt in diesem Frieden mit Explosionsvorbehalt fast
nur zivile Opfer. Wenn man ein gesamtes Dorf mit mannschaftslosen
Kampfflugzeugen ausradiert, ist es ja nicht ausgeschlossen, daß auch
unbewaffnete Menschen verrecken. Die Merkel will uns aber das Spiel nicht
verderben. Vielleicht gibts diesmal doch keine! Wetten? Dacht ich doch.

„Dann werde ich
das natürlich zutiefst bedauern.“ Was soll denn das jetzt wieder heißen? Warum
nicht einfach: „Ich bedauere zutiefst, daß Menschen gestorben sind"? Wer sagt
denn so etwas? Ich wußte gar nicht, daß man etwas, von dem man gar nicht
ausgeht, schon im voraus bedauern kann. Und wozu überhaupt? Kriegt man etwa
Punkte dafür?

Eigentlich wäre
so etwas schon ganz praktisch.

„Wenn es infolge
der Inbetriebnahme dieser Selbstschußanlage zu unerwünschten Toten kommt, werde
ich das natürlich zutiefst bedauern.“

„Wenn sich
herausstellt, daß einige der Landesverräter, die ich habe hinrichten lassen,
postum rehabilitiert werden müssen, dann will ich das jetzt mal schnell
bedauert haben.“

„Wenn
herauskommt, daß ich eventuell ein bißchen übertrieben habe in Sachen
Massenvernichtungswaffen, dann werde ich das natürlich äußerst bedauerlich
finden.“

Ich weiß nur: Wenn
wir nach der Wahl immer noch Große Koalition haben, wird mich das sehr
ankotzen.

Graphikreihe Wahlkampf 2009: „[Inhalte hier einfügen]“

Vervielfältigungs- und Abdruckinformationen für die Graphikreihe „Wahlkampf 2009“

 

 Vervielfältigungs- und Abdruckinformationen

für die Graphikreihe

WAHLKAMPF 2009

Sämtliche Plakate der Graphikreihe stehen in hoher Auflösung zur Verfügung und können per Mail (elise.hendrick@autistici.org) angefordert werden. Bei sonstigen Rückfragen stehe ich unter dieser Adresse gerne zur Verfügung.

1. Private Nutzung

A. Als "private Nutzung" gilt die ungewerbliche Verwendung eines einzelnen Abdrucks, z.B. zur Dekoration der eigenen Wohnung oder des eigenen Arbeitsplatzes (etwa zur Herbeiführung einer fristlosen Kündigung 🙂 ). Die private Nutzung ist grundsätzlich frei. Über eine entsprechende Spende (siehe Paypal-Link oben links) würde ich mich selbstverständlich freuen. 

2. Vervielfältigung in größeren Mengen

Der ungewerbliche Abdruck der Graphiken der Reihe "Wahlkampf 2009" in Stückzahlen bis zu 50 – etwa zu Demo- oder Agitationszwecken – ist grundsätzlich frei nach Vereinbarung. Eine der Menge entsprechende Spende würde ich selbstverständlich herzlich begrüßen. 

3. Gewerbliche Vervielfältigung

Wer die Graphiken der Reihe "Wahlkampf 2009" zum Verkauf abdrucken will, wird gebeten, sich unter der obigen E-Mailadresse an mich zu wenden. Für die gewerbliche Vervielfältigung wird eine Verkaufsmenge und -zweck entsprechende angemessene, einzeln auszuhandelnde Stückgebühr erhoben. Sollen die Abdrucke im Rahmen einer Spendenaktion o.ä. verkauft werden, läßt sich eine ermäßigte Stückgebühr vereinbaren. 

4. Abdruck in Zeitschriften und sonstigen Drucksachen

Für den Abdruck in Zeitschriften und sonstigen Drucksachen wird eine der Auflage entsprechende angemessene, einzeln auszuhandelnde Gebühr
erhoben. Sollen die Abdrucke in einer Zeitschrift o.ä. veröffentlicht werden, die sich z.B. über Spenden finanziert oder sonst über wenig Vermögen verfügt, läßt sich eine hiervon abweichende Einzelvereinbarung (u.U. auch kostenloser Abdruck) treffen.

5. Online-Vervielfältigung

Die Graphiken der Reihe "Wahlkampf 2009" dürfen selbstverständlich auf Ihrer persönlichen oder (nach Vereinbarung) sonstigen Webseite gezeigt werden. Hierzu ist die entsprechende Graphikseite zu verlinken und die Graphik mit folgendem Text zu versehen:

© 2009 Élise R. Hendrick. Private Nutzung grds. frei. Zu Abdruck, Vervielfältigung und sonstiger Verwendung siehe http://meldungen-aus-dem-exil.noblogs.org/post/2009/09/05/vervielf-ltigungs-und-abdruckinformationen-f-r-die-graphikreihe-wahlkampf-2009

 

5. Sonstige Verwendungsarten und -zwecke

Zu Abdruck und Vervielfältigung zu anderen als den oben beschriebenen Zwecken wenden Sie sich bitte an mich (elise.hendrick@autistici.org). 

Graphikreihe Wahlkampf 2009: „FDP: Für deutlichen Profitzuwachs!“

Graphikreihe Wahlkampf 2009: „Die Kotze hoch!“

@cwagner hat mir folgendes Verwendungsbeispiel zukommen lassen:

Graphikreihe Wahlkampf 2009: „Was bei der Linken in die Hose geht…“

Graphikreihe Wahlkampf 2009: „Deutschlands Sozialdemokratie-Ersatzstoff seit 1914!!“

Graphikreihe Wahlkampf 2009: „Immer voran nach der Melodie der Blockflöte!“

Mein Wahlplakatvorschlag für die Merkel