Entries from Oktober 2009 ↓

Warum muß ausgerechnet der Broder etwas Vernünftiges fordern?

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Wenn ich einen Text von Henryk M-für-Mamser Broder lese, mache ich mich immer auf einiges gefaßt. Ich hätte gedacht, daß er gar nicht mehr imstande wäre, mich zu überraschen. Seine rassistischen Ausfälle, seine verlogene Hetze gegen Juden unzureichender Linientreue – ich war mir sicher, daß ich beim Lesen der Texteproduktion dieses Tiefenmessers der deutschsprachigen Publizistik zwar kotzen könnte, aber niemals staunen würde.

In diesem Sinne habe ich mich hingesetzt, um seine Kandidaturerklärung für den Vorsitz des Zentralrates der Juden in Deutschland über mich ergehen zu lassen. Continue reading →

Abendländische Nostalgie

 
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Wir werden in dieser Gesellschaft ständig mit neuen Schwachsinnsbegriffen beschmissen. Wo man auch hinkuckt, wird man von der Sprache für blöd verkauft. „Friedenstruppen“, zum Beispiel, oder „innere Sicherheit“ – „innere Sicherheit“, wie das klingt! Wie son Tampon-Werbespruch!

„Mit Wolfgang Ultras habe ich einfach ein Gefühl innerer Sicherheit, denn ich weiß: Wo ich auch hingehe, werden die mich nie allein lassen!"

 „Soziale Marktwirtschaft“ ist auch ganz herrlich. Fast so blöd wie „koschere Blutwurst“, „Halal-Schinken“ oder „christliche Nächstenliebe“. Continue reading →

Frohes Fest

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Am Montag gab es keine Post. Die Banken hatten auch zu. Erst nach dem Abendbrot ist mir endlich eingefallen, woran das lag. Hier in Amiland hat man nämlich die Endlösung der Indianerfrage gefeiert. Dazu gehört eben, daß keine Briefe zugestellt werden. Wer will schon an einem Feiertag Rechnungen und Pfändungsbescheide bekommen?

Nun, so nennt man das hier nicht. Man nennt diesen Tag „Columbus Day“. An diesem Tag hat Christoph Kolumbus vor fünfhundert Jahren Amerika entdeckt…

Also, das stimmt eigentlich nicht ganz. In Wirklichkeit hat er die Insel Hispaniola entdeckt, wo sich heute Haiti und die Dominikanische Republik befinden… Continue reading →

Die Friedensnobelpreisträgheit

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Arbeit muß sich wieder lohnen! Das sagt inzwischen sogar die FDP. Und man kann es auch irgendwie nachvollziehen. In dieser Gesellschaft kann man nach wie vor verdammt gut leben, ohne irgendwas Vernünftiges geleistet zu haben. Überall gibt es Menschen, die längst verhungert wären, wenn sie Papa Staat nicht durchfüttern würde. Im Vorstand der Bundesbank, zum Beispiel, oder im Kabinett. Bald wird einer dieser Schmarotzer sogar Außenminister. Selbst im Nobelkommittee sind die Sitten völlig verkommen. Wie kann man es sich sonst erklären, daß ausgerechnet Barack Obama der Friedensnobelpreis gegönnt worden ist?
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Kopf hoch!

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Seit der Wahl sind die Deutschen wieder gemütlich entsetzt. "Westerwelle wird Außenminister! Das ist doch so peinlich! Was Schlimmeres hätte uns nicht passieren können! Warten Sie’s doch mal ab – beim ersten Staatsbesuch wird er den Obama rügen, weil er nicht mal anständig Deutsch kann!“

Machen Sie doch mal halblang. Ein Volk, das Kohl, Kinkel, Zypries, Schily, Schäuble, Merkel, Glos und Möllemann mit vorbildlicher Duldsamkeit ertragen hat, kann diesen Doktor der Dilettantenkunde doch mit links ab! Wenn unsere Minister nicht urpeinlich wären, wären sie gar nichts. Continue reading →

Wenn der SPIEGEL über alle Religionen so berichten würde wie über den Islam

Entenjäger auf der Suche nach dem afghanischen Traum

Der Völkerrechtler Claus Creß hat in einem Interview mit dem SPIEGEL – dem wichtigsten Konkurrenzblatt des TITANIC – etwas wirklich Eindrucksvolles zu berichten. Es gebe keinen internationalen bewaffneten Konflikt in Afghanistan, sondern nur einen „Bürgerkrieg“.

Wenn ich den SPIEGEL aufmache, mache ich mich immer auf einiges gefaßt, aber da mußte ich staunen. Ein Bürgerkrieg! Das sind also gar keine ausländischen Truppen, die das Land seit acht Jahren plattmachen, sondern Afghaner mit Migrationshintergrund! Continue reading →

Thilo Sarrazin: Verdienter Aktivist der sozialdemokratischen Arbeit

 
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Es gibt auf der Welt Menschen, die kein Blatt vor dem Mund nehmen, die die Mächtigen angreifen, Menschen mit dem Mut, Tacheles zu reden. Menschen, die uns täglich daran erinnern, was Demokratie heißt.

Und wenn solche Menschen hörbar werden, ist Thilo Sarrazin drauf und dran, die Gegendarstellung vorzutragen.

Nicht, daß er nicht ab und zu mal aus Versehen die Wahrheit sagen würde. Neulich hat er z.B. zum besten gegeben, daß das Kernproblem Berlins die überflüssige Bevölkerung sei. Wahr ist daran, daß der Kapitalismus nichts so gern produziert wie Wegwerfmenschen, die in der Produktion nicht benötigt werden und für den Konsum uninteressant sind.

Man könnte meinen, das darf es in einer Gesellschaft, in der die Menschenwürde angeblich das Höchste ist, überhaupt nicht geben. Und das sieht der Chefidealist der SPD genau so. Er findet, das gehört abgeschafft.

Die Menschen, sollte das heißen. Das System darf gern bleiben.

Ist ja auch eine Lösung. Eine endgültige sogar.

Nicht, daß der Sarrazin etwas gegen die wachsende Unterschicht hätte. Das spektakuläre Wachstum hat sie schließlich auch ihm zu verdanken.

Und um väterlichen Rat für die Sprößlinge seiner Politik ist unser lieber Onkel Thilo nie verlegen.

Arme, sagt der Sarrazin, haben eine regelrechte Phobie vor Kälte. Echt, hat er mal im Tagesspiegel gelesen. Wie können die aber mit dieser eigenartigen Faible klarkommen, wo die Heizkosten so hoch sind, und noch dazu im arschkalten Berlin?

Mäntel. Die sollen zu Hause Mäntel tragen! Da muß man erst drauf kommen. Mäntel. Aber die kosten ja um die 80 Euro. Da geht so ein Angehöriger der hungernahen Schichten 2 Wochen für arbeiten, solange er nicht zwischendurch mal essen oder BVG fahren muß.

Ist doch kein Problem, sagt der liebe Herr Sarrazin. Als Student habe er mal von nem Appel und ’n Ei gelebt. Das sei gar nicht schwierig.

Als Student vor 40 Jahren, oder als vierköpfige Familie in Pankow hat man’s eben gut. Leider hat der Sarrazin kein solches Glück. Der ist nämlich Vorstandsmitglied bei der Bundesbank, und von seinem Gehalt kommt er auch nicht so ohne weiteres um die Runden.

Und wird dafür auch noch von der Staatsanwaltschaft diskriminiert! Wenn so eine Prekaristokratin mal etwas Brot klaut, kann das Verfahren wegen geringer Schuld eingestellt werden. Wenn aber der Sarrazin dasselbe macht, nur halt in etwas größerem Umfang – jedem nach seinen Bedürfnissen! – schreit die Staatsanwaltschaft ganz diskret und unauffällig nach seinem Kopf.

Verstehen diese Klassenjustitiare wirklich nicht, daß er seinem eigenen Rat nicht folgen kann? Seinen Gürtel kann er doch unmöglich enger um den Hals schnallen. Dann fiele ihm die Hose runter, und da hätte nun wirklich keiner was von.

Die mobilen, flexiblen SPD-Wähler

Bei den Überbleibseln der SPD-Wählerschaft scheint Brecht wieder Schule zu machen. Wo ich auch hinhöre, wollen die das Volk auflösen und ein neues wählen.

Dabei ist das noch leicht untertrieben. Die Vertrauensfrage haben die nicht nur gestellt, sondern gleich beantwortet. „Die Deutschen sind zu blöd! Die sind zu faul! Den Schweinen geht es noch immer zu gut!“

Der SPD kann man viel vorwerfen. Dummheit, Dreistigkeit, Verlogenheit, Korruption, Inkompetenz, keine Sozialdemokraten zu sein, Hartz IV, Afghanistan, Steuergeschenke an Großkonzerne, Noske, Müntefering, Schröder, Steinmeier, Beck, Clement, Schily…boah, da kann man ja sehr leicht den Faden verlieren bei der Riesenauswahl an Vorwerfbarem. Aber Inkonsequenz? Niemals!

Daß die jetzt über die Wähler herziehen, weil sie sonst wen gewählt haben oder gar nicht erst hingegangen sind, ist völlig konsequent. Das ist sozialdemokratische Logik. Es gehört ja zur altehrwürdigen Tradition der SPD, Scheiße zu bauen und dann diejenigen zu beschimpfen, die die Konsequenzen ziehen. Die stehn auf dem Schulhof, schlagen alle andern zusammen, und beklagen sich dann, daß alle so fies sind und nicht mehr mit ihnen spielen wollen!

Die Wähler sind zu blöd? Soviel Erfolg hatte ihre Bildungsreform auch wieder nicht. Zwar hat die SPD die 5%-Hürde überwunden, was nicht gerade für die Intelligenz einiger Wähler spricht, aber immerhin hat sie nur dann über 20% bekommen, wenn man die 29%, die gar nicht falten gegangen sind, außen vor läßt. Sie habens auf ganze 16,33% gebracht. Die FDP bemüht sich immer noch um die Verwirklichung vom Projekt 18, und die SPD ist gleich um zwei Prozentpunkte dran vorbei! Zwar von der anderen Richtung, aber immerhin.

Nein, wenn schon, sind die Deutschen nicht blöd genug. Immerhin haben die trotz allem genügend Gehirnzellen, um zu merken, wer seit 11 Jahren in der Regierung sitzt. Seit Jahren predigen die führenden Asozialdemokraten der BRD Mobilität und Flexibilität, und leben das sogar noch vor, indem sie rot flaggen, schwarz regieren und mit rasanter Geschwindigkeit aus NRW verschwinden!

Und jetzt, fassen die neuen Parolen allmählich Fuß unter den Wählern. Die bringen sogar genügend Mobilität und Flexibilität auf, um denen aus dem Weg zu gehen, die ihnen seit 11 Jahren täglich, systematisch und noch dazu mit einem fetten Grinsen im Gesicht Arschtritte verpassen. Und wie reagieren die Sozen drauf? Sie jammern schon wieder!

Es gibt ja Leute, denen kann nie etwas recht sein.